Arielle Freytag, Anfang dreißig, hat es eigentlich geschafft: Aufgewachsen im prekären Essener Stadtteil Katernberg, verdient sie als Social-Media-Managerin in Düsseldorf mittlerweile viel Geld. Bis eine Depression sie aus der Bahn wirft und für eine Weile in die „Klapse“ bringt. Kaum wieder zu Hause, erreicht Arielle ein Anruf aus Katernberg, und zum ersten Mal nach zwölf Jahren kehrt sie an den Ort ihrer Jugend zurück. Dort werden seit ein paar Tagen zwei Mädchen vermisst – was Arielle mit Wucht an ihre Mutter erinnert, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwand. Während in Katernberg fieberhaft nach den Mädchen gesucht wird, stellt Arielle sich den schmerzhaften Fragen, auf die sie immer dringender Antworten braucht.
Konsequent und illusionslos schreibt Lisa Roy mit ihrem Debütroman gegen den Mythos von einer klassenlosen Gesellschaft an und schenkt der deutschsprachigeb Literatur eine Heldin, deren Schlagfertigkeit und trockener Humor unvergesslich bleiben.
Empfehlung von Anette Haas
Keine gute Geschichte
Lisa Roy
Rowohlt Verlag, 22€