Jahrzehnte nachdem sie als Kinder das kleine galicische Dorf Richtung England verlassen haben, kommen die beiden Schwestern Dolores und Salafina zurück in die abgeschiedene Gemeinschaft. Zunächst leben sie ihr Leben nach ihrer eigenen Routine und losgelöst von der dörflichen Gesellschaft. Doch nach und nach versuchen sie, sich zu integrieren und Kontakte zu knüpfen. Allerdings scheinen beide Seiten etwas voreinander verbergen zu wollen und so bleibt eine gewisse Reserviertheit. Was geschah in der Nacht, als ihr Großvater damals verschwand und sie beschwor zu fliehen? Was hat es mit dem Geheimnis um Dolores‘ Ehe auf sich, über die die Schwestern eisern schweigen? Und weshalb nennen die Einwohner die beiden immer nur „die Wintermädchen“?
Eine einfache, schroffe Gegend und auch ein einfacher, etwas schroffer Erzählstil – doch Cristina Sánchez-Andrade schafft es dennoch, dass die skurrilen Charaktere dem Leser ans Herz wachsen. Außergewöhnlich und überraschend gut!
Leseempfehlung von Jutta Gillich
Die Wintermädchen
Cristina Sánchez-Andrade
Thiele Verlag, 20,-€